Anfang Januar 2015 wurde uns die neunjährige Chihuahua – Hündin mit einer großen Neubildung am Unterbauch vorgestellt. Vorberichtlich wurde die Hündin schon vor vielen Jahren wegen einer kleineren Verdickung an dieser Stelle einem Kollegen vorgestellt, der einen Leistenbruch diagnostizierte, der nicht weiter behandelt werden sollte.
Inzwischen war dieser „Bruch“ enorm gewachsen und die Besitzerin hatte Angst um ihre Hündin. Palpatorisch konnten wir eine Fluktuation feststellen, die Flüssigkeit vermuten lies. Ein Mammatumor konnte röntgenologisch ausgeschlossen werden, auch andere, einer OP entgegenstehende Befunde wurden nicht erhoben.
Bei der chirurgischen Exploration stellten wir einen sehr großen Bruchsack fest, in dem sich die vollständige Gebärmutter befand (Foto 3). Wir entschlossen uns zur Entfernung der Gebärmutter einschließlich der Eierstöcke (Kastration) und verschlossen hinterher die Bruchforte in der Leiste.
Nach der erfolgreich verlaufenden OP berichtete uns die Besitzerin, dass die „Neubildung“ während der Läufigkeit immer größer wurde und hinterher wieder kleiner war. Im Foto 4 zu erkennen: die Gebärmutter ist deutlich geschwollen und flüssigkeitsgefüllt – eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung) jederzeit möglich. Eine vollständige Gebärmutter in einem Bruchsack eines Leistenbruchs haben wir in der Praxis noch nicht gesehen.
Inzwischen sind die Fäden entfernt und der Hündin geht es bestens.