Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte…
Am 23. Dezember 2016 wurde uns Trixi vorgestellt: die 11jährige Hündin hatte schon einige Tage nicht gefressen und der Besitzer stellte sie seinem Tierarzt vor. Dieser diagnostizierte eine Gebärmuttervereiterung, die er aber nicht operieren konnte, da die Praxis umgebaut würde… Der Tierarzt schickte Trixi mit seinem Besitzer in die Leipziger Uni. Die Kollegen bestätigten die lebensgefährliche Diagnose.
Der Besitzer war finanziell nicht in der Lage, die Kosten für diese OP an der Universität zu tragen. Die diensthabende Tierärztin schaltete sofort und rief in unserer Praxis an, um eine OP zu günstigeren Bedingungen für den Besitzer möglich zu machen.
Am nächsten Morgen war es soweit: Trixi wurde vor der OP infundiert, um Ihren Kreislauf zu stabilisieren und dann in Narkose gelegt. Schon nach der Rasur wurde der gespannte Bauch sichtbar – die gefüllte Gebärmutter drückte auf alle Organe.
Die OP, leider eine häufige Angelegenheit bei älteren Hündinnen – ca. jede vierte unkastrierte Hündin ist davon betroffen – verlief zum Glück für Trixi ohne Komplikationen.
Wir konnten eine Gebärmutter voller Eiter mit einem Gewicht von 800 g entnehmen. Nach mehreren Stunden am Tropf ging es Trixi schon wesentlich besser.
Am Nachmittag begrüßte Trixi ihren Besitzer schon wieder mit heftigen Schwanzwedeln.
Das ganze Praxisteam freut sich über den guten Ausgang für Trixi. Nun können die Weihnachtstage doch noch beginnen, allerdings werden die nächsten Monate für den Besitzer noch hart, muss er doch einige Hundert Euro in Monatsraten für die lebensnotwendige Operation bezahlen. Das macht er allerdings gern, wie er uns glücklich versicherte.
Der besondere Fall: Leistenbruch mit vorgefallener Gebärmutter
Anfang Januar 2015 wurde uns die neunjährige Chihuahua – Hündin mit einer großen Neubildung am Unterbauch vorgestellt. Vorberichtlich wurde die Hündin schon vor vielen Jahren wegen einer kleineren Verdickung an dieser Stelle einem Kollegen vorgestellt, der einen Leistenbruch diagnostizierte, der nicht weiter behandelt werden sollte.
Inzwischen war dieser „Bruch“ enorm gewachsen und die Besitzerin hatte Angst um ihre Hündin. Palpatorisch konnten wir eine Fluktuation feststellen, die Flüssigkeit vermuten lies. Ein Mammatumor konnte röntgenologisch ausgeschlossen werden, auch andere, einer OP entgegenstehende Befunde wurden nicht erhoben.
Bei der chirurgischen Exploration stellten wir einen sehr großen Bruchsack fest, in dem sich die vollständige Gebärmutter befand (Foto 3). Wir entschlossen uns zur Entfernung der Gebärmutter einschließlich der Eierstöcke (Kastration) und verschlossen hinterher die Bruchforte in der Leiste.
Nach der erfolgreich verlaufenden OP berichtete uns die Besitzerin, dass die „Neubildung“ während der Läufigkeit immer größer wurde und hinterher wieder kleiner war. Im Foto 4 zu erkennen: die Gebärmutter ist deutlich geschwollen und flüssigkeitsgefüllt – eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung) jederzeit möglich. Eine vollständige Gebärmutter in einem Bruchsack eines Leistenbruchs haben wir in der Praxis noch nicht gesehen.
Inzwischen sind die Fäden entfernt und der Hündin geht es bestens.
Dr. Jähnig hält Vortrag zu modernen Methoden der Therapie von Kryptorchismus und Pyometra beim Hund auf XXI. Züchtertag in Leipzig
Auf dem am 28.09.2013 im Penta-Hotel Leipzig – Wachau veranstalteten XXI. Züchtertag hielt Dr. Jähnig vor ca. 70 Züchtern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Vortrag zum Thema: „Kryptorchismus – und was nun? Neue Antworten auf die Kastrationsfragen von Rüde und Hündin“. Der Vortrag beschäftigte sich im 1. Teil mit den Ursachen und der Behandlung des Kryptorchismus unter besonderer Berücksichtigung der in unserer Praxis durchgeführten Methode der Orchidopexie (Hodenverlagerung). Dazu gab es eine angeregte Diskussion und viele Nachfragen der Züchter. Im 2. Teil diskutierte Dr. Jähnig kritisch die Indikationen für die Kastration von Rüden und stellte die „chemische“ Kastration mittels implantierbaren Hormonchipps dem Auditorium vor. Der folgende Teil befasste sich mit Indikation und Methodik der Kastration bei der weiblichen Hündin, wobei Dr. Jähnig eine chirurgische Methode zur Verhinderung der Harninkontinenz vorstellte. Im abschließenden Teil beschäftigte sich der Vortrag mit neuen medikamentellen und chirurgischen Methoden der Behandlung von Ovarialzysten bei der Hündin.