Isolierter Processus anconaeus beider Ellenbogen beim jungen Leonberger – durch OP Ellenbogendysplasie verhindern
Im letzten Monat wurde in unserer Klinik zwei 6 Monate alter Leonberger Rüden mit rechtsseitiger Vorderhandlahmheit vorgestellt. Vom Haustierarzt wurde eine Ellenbogendysplasie vermutet und die Universitätsklinik hat einen beidseitigen Isolierten Processus anconaeus festgestellt.
Diese Erkrankung stellt eine Entwicklungsstörung des Ellenbogengelenks dar, welche zur Gruppe der Ellenbogendysplasie gezählt wird. Dabei kommt es in der Pupertät des Hundes nicht zur Verwachsung eines kleinen Knochenvorsprungs der Elle. Die Wachstumsfuge schließt sich nicht nur (eigentlich Fugenschluss spätestens mit 20 Wochen). Der Knochenfortsatz verbleibt als isoliertes Fragment im Gelenk und verursacht Schmerzen mit deutlicher Lahmheit. Unbehandelt führt diese Erkrankung zu einer Gelenkentzündung und in der Folge zu Arthrose mit chronischer Lahmheit und zunehmender Versteifung.
Wird das Knochenfragment nicht bis zur 24 Lebenswoche mit einer Schraube oder Bohrdräten fixiert, kann man es nur noch entfernen, um weitere Schmerzen und die Arthrose zu verhindern. Dazu ist ein steriler Eingriff in den Ellenbogen des Junghundes erforderlich, den wir hier durchführten.
Diese Erkrankung sehr großer Rassen kann auch erblich bedingt sein. Darauf deutet auch unser Fall, bei dem wir bei zwei Wurfgeschwistern jeweils beide Ellenbogen operieren mussten. Inzwischen geht es den Hunden schon wieder sehr gut und nach einer Phase des Leinenzwangs (6 Wochen) können sie jetzt relativ frei bewegt werden und zeigen keinerlei Schmerzen mehr.
Schlange wegen Nahrungsverweigerung zur Diagnostik in der Praxis
Heute besuchte uns eine weibliche Madagaskarboa in der Praxis. Diese Schlangenart steht unter Naturschutz (Anhang A des Washingtoner Artenschutzabkommens) und gilt somit als stark gefährdet. Man unterscheidet die Nördliche und die Südliche Madagaskarboa, welche dämmerungs- und nachtaktiv sind und sich tagsüber in Laubhaufen oder Höhlen verstecken. Sie benötigen tagsüber eine Temperatur von 28-32°C und eine Luftfeuchte von mindestens 70%.
Unsere heutige Patientin wurde uns vorgestellt, weil sie seit einigen Monaten jegliche Narhung verweigert. Da bei der eingehenden klinischen Untersuchung keine Auffälligkeiten festgestellt werden konnten, erfolgten weitere diagnostische Schritte. Die Madagskarboa wurde geröntgt und neben gasgefüllten Darmschlingen ließen sich Reste des letzten Futtertieres darstellen. Die aus der Schwanzvene gewonnene Blutprobe ergab keine Veränderungen der Leber- und Nierenwerte, so dass eine organische Ursache für die vorhandene Anorexie in den Hintergrund rückte.
Die zusätzlich durchgeführte Ultraschalluntersuchung zur Darstellung des Herzens, der Verdauungs- und Geschlechtsorgane zeigten eine Kotanschoppung im Enddarm und bestätigen damit das röntgenologische Bild. Viel interessanter war allerdings die Darstellung des Ovars mit Funktionskörpern und angebildeten Eiern im Legedarm. Es handelt sich dabei aber um physiologisch angebildete Eier, die noch keinen Grund zur Besorgnis sind. Jedoch sollte der Verlauf der Eientwicklung regelmäßig kontrolliert werden.
Zum Ausschluss von Parasiten im Darm wurde eine Kloakenspülprobe durchgeführt und untersucht. Die Schlange erhielt aufgrund der sichtbaren Futtertierreste einen Einlauf und wurde infundiert.
Am Ende der Untersuchung wurde noch eine Tupferprobe aus dem Rachen der Madagaskarboa entnommen, die auf sogenannte Arenaviren untersucht werden soll, welche verantwortlich sind für die sogenannte Inclusion body disease, kurz IBD oder besser bekannt unter „Schlangenaids“, bei Boiden und Pythen. Bei der Einschlusskörperchen-Erkrankung kommt es zu einer Suppremierung des Immunsystems, die häufig mit Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, der Lungen und des zentralen Nervensystems einhergehen und immer tödlich endet.
„Menschen, Tiere & Doktoren“ erstmalig in unserer Praxis in Mockau!
Nachdem 2010 mehrmals in Leipzig Schönefeld für „Menschen, Tiere & Doktoren“ gedreht wurde, war die Crew am Mittwoch, 11.1.2012, nun auch in Leipzig – Mockau. Dabei wurden vor allem Patienten unserer Initiative „Bunter Hund Leipzig“ gedreht. Es gab viel Spaß sowohl mir der Crew als auch den Patienten und wir sind gespannt auf die Ausstrahlung bei VOX.