Der besondere Fall: Leistenbruch mit vorgefallener Gebärmutter
Anfang Januar 2015 wurde uns die neunjährige Chihuahua – Hündin mit einer großen Neubildung am Unterbauch vorgestellt. Vorberichtlich wurde die Hündin schon vor vielen Jahren wegen einer kleineren Verdickung an dieser Stelle einem Kollegen vorgestellt, der einen Leistenbruch diagnostizierte, der nicht weiter behandelt werden sollte.
Inzwischen war dieser „Bruch“ enorm gewachsen und die Besitzerin hatte Angst um ihre Hündin. Palpatorisch konnten wir eine Fluktuation feststellen, die Flüssigkeit vermuten lies. Ein Mammatumor konnte röntgenologisch ausgeschlossen werden, auch andere, einer OP entgegenstehende Befunde wurden nicht erhoben.
Bei der chirurgischen Exploration stellten wir einen sehr großen Bruchsack fest, in dem sich die vollständige Gebärmutter befand (Foto 3). Wir entschlossen uns zur Entfernung der Gebärmutter einschließlich der Eierstöcke (Kastration) und verschlossen hinterher die Bruchforte in der Leiste.
Nach der erfolgreich verlaufenden OP berichtete uns die Besitzerin, dass die „Neubildung“ während der Läufigkeit immer größer wurde und hinterher wieder kleiner war. Im Foto 4 zu erkennen: die Gebärmutter ist deutlich geschwollen und flüssigkeitsgefüllt – eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung) jederzeit möglich. Eine vollständige Gebärmutter in einem Bruchsack eines Leistenbruchs haben wir in der Praxis noch nicht gesehen.
Inzwischen sind die Fäden entfernt und der Hündin geht es bestens.
Neue Impfvorschriften in 2015 – auch für Tiger!
Allen Patientenbesitzern und Ihren Schützlingen wünscht das Team der Kleintierpraxis für 2015 eine starke Gesundheit, Glück und viel Freude miteinander!
Im neuen Jahr gelten veränderte Bedingungen für die Ausfertigung von Impfausweisen für den europäischen Reiseverkehr. Die sogenannten „blauen“ EU-Ausweise sind neu gestaltet und jeder Impfaufkleber muss seit 1. Januar laminiert werden, um eine nachträgliche Veränderung zu verhindern.
Auch das hübsche Tigermädchen „Saphira“ (8 Monate) kam am 16. 01.2015 zu uns zur Tollwut-Impfung, da sie einen Auslandsaufenthalt vor hatte. Den Untersuchungstisch musste sie sich erst einmal anschauen… Den Durst löschte sie gleich am Wasserhahn des Waschbeckens… Und zur eigentlichen Impfung nutzte unsere Tierärztin, Frau Kerstin Tärre, lieber das größere Wartezimmer als den Untersuchungstisch…
Pet Profi Tag in Leipzig – Vortrag zu Tumoren beim Hund aus praktischer Sicht
Der XXII. Züchtertag am 20. 09.2014 in Leipzig-Wachau war mit über 40 Züchtern und vier völlig unterschiedlichen Vorträgen wieder eine interessante Fachveranstaltung für Hundezüchter und interessierte Hundefreunde. Dr. Jähnig hielt einen kurzweiligen und mit aktuellen und neuesten Methoden aus der Praxis angereichterten Vortrag zum großem Thema „Tumoren bei Hunden“, der sehr interessiert aufgenommen wurde und im Anschluss zu einer längeren Fragestunde mutierte. Insbesondere Fragen zur notwendigen Diagnostik von Tumoren und zu sinnvollen und erfolgreichen Therapieansätzen wurden besprochen.
Dabei wurden nicht nur die drei Säulen der Tumortherapie – Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie – mit ihren Einsatzmöglichkeiten erörtert, sondern auch die neuen Entwicklungen in der Immuntherapie und der Einsatz von Schmerzmitteln wie NSID und ihre direkten Wirkungen auf den Tumor besprochen. siehe auch: Tumore bei Hunden 2014 15.9.14
IRAP – neue Chance zur Behandlung von Gelenkerkrankungen bei Hunden!
Vielen Hunden mit abbauenden Gelenkserkrankungen (Arthrose, engl. „Osteoarthritis“) konnten wir mit Injektionen in das Gelenk von Kortison (starker Entzündungshemmer) oder Hyaloronsäure (Bestandteil der Gelenkflüssigkeit) schon gut helfen. In der Humanmedizin wurde im letzten Jahrzehn erfolgreich eine regenerative Therapie des Gelenkknorpels mittels autologem Serum entwickelt und eingeführt.
Inzwischen gibt es auch ein für das Pferd und den Hund entwickeltes System der deutschen Firma ORTHOGEN, das wir in unserer Praxis erfolgreich beim Hundepatienten einsetzen: IRAP (Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist Protein Processing System) oder
WM-Finale und Kaiserschnitt – eine spannende und erfolgreiche Nacht…
Eigentlich war der 13. Juli erst der 54. Trächtigkeitstag der kleinen Chihuahua-Hündin „Candis“ – aber seit dem Morgen schien die Geburt zu beginnen. Da bis 17 Uhr nichts passierte, die Hündin aber wehenartiges Verhalten zeigte, stellte die Besitzerin die werdende Mutter in unserer Praxis vor: normale Körpertemperatur, im Röntgenbild drei große Welpen und im Ultraschall kräftige Herzschläge der Welpen. Da der Geburtskanal offen war, verabreichten wir u.a. neben Medikamenten zur Kräftigung auch Wehenmittel und schickten die Besitzerin erst einmal nach Hause, damit die Hündin zur Ruhe kommt und werfen kann.
Erst nach der Deutschen Nationalhymne, genau um 21 Uhr warf die Hündin ihr erstes Junges – leider nicht mehr lebend. Nun hoffte die Besitzerin nicht nur auf deutsche Tore, sondern auch auf die weitere Geburt der Welpen. Doch trotz leichter Wehentätigkeit kam kein weiteres Junges – zum Glück aber in der 113. Min. der finale
Schuss von Mario Götze… Nach der Siegerehrung der deutschen Mannschaft und einigen Telefonaten entschlossen wir uns, nicht bis zum Morgen zu warten und die Welpen per Kaiserschnitt zu holen: gegen 3 Uhr war die Besitzerin mit zwei lebenden Welpen und der etwas verunsichterten Mutterhündin wieder zu Hause.
Das ganze Team war glücklich – nicht nur wegen des deutschen Fußballsieges…!
1. Hilfe Kurs – starkes Interesse der Hundefreunde
Am 22.05.2014 fand auf dem Gelände des Hundezentrums Bettina Krist in Leipzig – Thekla wieder ein 1.-Hilfe-Kurs statt. über 40 Teilnehmer verfolgten gespannt die Tipps von Dr. Volker Jähnig für den Notfall bei Hunden. Ein Teil der Hundefreunde nutzt schon seit Jahren die „Notfalltasche für Hunde“ aus unserer Praxis und hat diese immer mit auf dem Trainingsgelände oder bei Hundeveranstaltungen.
Viele Fragen wurden im Zusammenhang mit der Gefahr einer Fremdkörperaufnahme durch Hunde und den Sofortmaßnahmen nach Verschlucken diskutiert. Auch das Erkennen und die Prophylaxe von Magendrehungen wurden eingehend besprochen. Nach der ca. 1 1/2 stündigen Fortbildung wurden von Dr. Jähnig noch zahlreiche Fragen bei Roster und Bier und herrlicher Abendstimmung auf dem Gelände im persönlichen Gespräch geklärt.
Dr. Jähnig Co-Vorsitzender der Session „Notfallmedizin“ zum 7. Leipziger Tierärztekongress
Eine Besonderheit des diesjährigen Leipziger Tierärztekongress – mit weit über 4.400 die größte Veranstältung dieser Art in Deutschland – war die Gestaltung des Vorsitzes der einzelnen Veranstaltungen. Neben den wichtigsten Wissenschaftlern der jeweiligen Fachgebiete leiteten praktizierende Tierärzte diese Sessionen als Co-Vorsitzende. Dr. Volker Jähnig hatte die Gelegenheit, zusammen mit Herrn Prof. Dr. Iwan Burgener, Leiter der Abt. Innere Medizin an der Kleintierklinik der Universität Leipzig, die Vormittags-Session für Notfallmedizin der Kleintiere vor mehreren Hundert tierärztlichen Kollegen zu leiten.
Die „Leipziger Volkszeitung“ veröffentlichte am 03.01.2014 auch ein Bericht über den Kongress sowie ein Interview mit Dr. Jähnig dazu.
Allen Tierfreunden ein glückliches und gesundes Jahr 2014
Das Team der Kleintierpraxen Leipzig – Schönefeld und Leipzig – Mockau wünschen allen Tierfreunden Glück, Gesundheit und viel Freude mit Ihren tierischen Freunden im Jahr 2014!
Insobesondere unseren Patienten wünschen wir gute Heilung und ein beschwerdefreies, artgerechtes Leben mit Ihren menschlichen Familienangehörigen. Für 2014 wünschen wir uns besonders die Vermittlung aller durch uns betreuter Tiere des Tierheimes in Leipzig-Breitenfeld. Ein wichtiger Wunsch ist uns, dass das Gefahrhundegesetz des Freistaates Sachsen aus dem Jahr 2000 nun endlich durch ein modernes Hundegesetz abgelöst wird, bei dem die wesentlichen Forderungen der deutschen Tierärzte eingearbeitet werden:
- Kennzeichnungspflicht für alle Hunde durch einen Transponder unter der Haut
- Meldepflicht und Eintrag jedes Hundes in zentraler Hundedatei
- Haftpflichtversicherung aller Hunde
- verpflichtender Hundeführerschein für alle Hundehalter.
Damit wollen wir nicht Hundebesitzer gängeln, sondern dem täglichen Hundeleid in den Tierheimen wirksam vorbeugen und die Gesellschaft vor der Kostenübernahme von privat verursachten Kosten an die Allgemeinheit schützen.
Staupe bei Welpen unserer Praxis durch LUA nachgewiesen
Erstmals seit ca. 20 Jahren werden in Leipzig wieder Staupefälle bei Hunden nachgewiesen.
Bei einem Wurf Hunde waren mehrere Welpen unspezifisch erkrankt: Durchfall, Augenentzündung, Schnupfen bei geringgradigem Fieber wurden behandelt. Ein Welpe wurde unter Parvoviroseverdacht in einer Leipziger Praxis eingeschläfert. Der Test auf Parvoinfektion verlief allerdings negativ. Erst durch das Auftreten zentralnervöser Symptome (Ticks) bei sonstiger weitgehender Gesundheit haben wir eine Staupeätiologie ins Auge gefasst. Konjuktivalabstriche waren bei den schon geimpften Tieren aber in der PCR nicht eindeutig. Nach dem Zahnwechsel traten bei 3 inzwischen im Tierheim weiter behandelten Welpen Zeichen von Schmelzhypoplasien an allen Zähnen auf – ein deutlicher Hinweis auf ein sogenanntes „Staupegebiss“. Ein weiterer Welpe musste leider mit zunehmenden zentralnervösen Störungen eingeschläfert werden und wurde durch das Veterinärpathologische Institut der Universität Leipzig (Prof.Dr. Schoon) untersucht. Die in der Landesuntersuchungsanstalt für das Veterinärwesen durchgeführte PCR ( – ein Virusnachweis) dieses Welpen war am 13.11.13 eindeutig positiv für Staupe.
Der Infektionsweg der Welpen ist weitgehend unklar. Auch der Impfstatus der Mutterhündin ist nicht bekannt, da die Hündin uns bis heute nicht vorgestellt wurde. Neben der Übertragung durch Hunde kommt natürlich auch eine Einschleppung durch die hohe Zahl im Stadtgebiet lebender Wildtiere in Frage (Füchse, Mader, Waschbären etc.) Die für ungeschützte Hunde in jedem Alter potentiell tödliche Erkrankung kann nur durch einen sorgfältigen Impfschutz der Tiere verhindert werden.
Dr. Jähnig hält Vortrag zu modernen Methoden der Therapie von Kryptorchismus und Pyometra beim Hund auf XXI. Züchtertag in Leipzig
Auf dem am 28.09.2013 im Penta-Hotel Leipzig – Wachau veranstalteten XXI. Züchtertag hielt Dr. Jähnig vor ca. 70 Züchtern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Vortrag zum Thema: „Kryptorchismus – und was nun? Neue Antworten auf die Kastrationsfragen von Rüde und Hündin“. Der Vortrag beschäftigte sich im 1. Teil mit den Ursachen und der Behandlung des Kryptorchismus unter besonderer Berücksichtigung der in unserer Praxis durchgeführten Methode der Orchidopexie (Hodenverlagerung). Dazu gab es eine angeregte Diskussion und viele Nachfragen der Züchter. Im 2. Teil diskutierte Dr. Jähnig kritisch die Indikationen für die Kastration von Rüden und stellte die „chemische“ Kastration mittels implantierbaren Hormonchipps dem Auditorium vor. Der folgende Teil befasste sich mit Indikation und Methodik der Kastration bei der weiblichen Hündin, wobei Dr. Jähnig eine chirurgische Methode zur Verhinderung der Harninkontinenz vorstellte. Im abschließenden Teil beschäftigte sich der Vortrag mit neuen medikamentellen und chirurgischen Methoden der Behandlung von Ovarialzysten bei der Hündin.